Ernst Jandl
eulen
bist eulen
ja
bin eulen
ja ja
sehr eulen
bist auch eulen
ja
bin auch eulen
sehr eulen
ja ja
will aber nicht mehr eulen sein
bin schon zu lang eulen gewesen
will auch nicht mehr eulen sein
bin auch schon zu lang eulen gewesen
ja
mit dir da
mit dir da auch
bin nicht mehr eulen ja
bin nicht mehr eulen auch
ja ja
ja ja auch
doch wer einmal eulen war
der wird eulen bleiben immer
ja
jaja
Das Gedicht „eulen“ von Ernst Jandl aus dem „bestiarium“ erschien erstmals 1966 im Band „Laut und Luise“ im Walter Verlag, Olten. Der Farbholzschnitt Gerhard Altenbourgs entstand 1971.
Aus seinem Briefwechsel mit Horst Hussel kennen wir das Vergnügen der beiden beim Hören von Schallplatten und Lesen der Bände mit Gedichten Ernst Jandls.
Altenbourg am 16. Februar 1969: „Lieber Herr Hussel, welch schöne Überraschung, den JANDL. hier zu haben. (Ich schreibe den Namen groß, weil er auch wirklich ein großer Mann ist).“
In: Salut & Flügelschlag. Der Briefwechsel zwischen Gerhard Altenbourg und Horst Hussel. Herausgegeben und kommentiert von Jens-Fietje Dwars, Edition Ornament im quartus-Verlag, Bucha bei Jena 2016